Vanleben im Winter

Auf Wunsch von meiner lieben Mama schreiben wir heute einen durchschnittlichen Tagesablauf, wie wir im Winter campen: 
Eigentlich ist es ziemlich gleich wie im Sommer, nur kälter. :)

Häufig gibt es Momente in denen wir uns den Frühling und Sommer herbeisehnen. Dann hoffen wir, wird vieles einfacher und entspannter.

Morgens klingelt der erste Wecker um 7, einfach nur um erstmal wach zu sein. Der erste Blick aus dem Fenster, dunkel und kalt, ist immer Grund genug noch im Bett liegen zu bleiben oder weiter zu schlafen. 
Zwischen 8 und 9 sind wir dann meistens überschlafen und hungrig und stehen zum Frühstücken auf. Erstmal ziehen wir uns sämtliche Klamottenschichten an, denn nur beim Sitzen und Essen wird es schnell kalt. 
In der Zeit in der wir frühstücken hat das Auto Zeit Innen zu trocknen, was im Winter sehr lange dauert und wenn auch noch keine Sonne scheint dauert es gleich doppelt so lange. Deshalb spülen wir erstmal alles dreckige Geschirr, was wir haben, inklusive dem vom Vorabend, da es Abends zu kalt und im Dunkeln auch nicht wirklich sinnvoll ist zu spülen. Gespült wird mit Handschuhen und Gummihandschuhen drüber, weil das Wasser über Nacht eisig kalt wird. Beim Abtrocknen ist es allerdings nicht wirklich wärmer, auch wenn man ein Handtuch in der Hand hat. 
Danach räum ich alles in der Küche auf und Astrid baut das Auto von Bett zu Fahrzeug um. Das heißt, das gelüftete Bett wird schick gemacht und Waschbeutel, Kleider, Jacken, Schuhe und Rucksäcke - alles was wir tagsüber brauchen und was über die Nacht auf den Vordersitzen lag, kommt nun gut platziert, dass beim Fahren nichts vor rutscht aufs Bett. 
Bevor die Fahrt dann losgeht müssen wir meist noch die Frontscheibe von Innen abziehen, soviel Zeit zu warten bis das Kondenswasser von alleine trocknet haben wir dann doch nicht.
Meistens stellen wir die Heizung direkt mit voller Wärme auf die Füße, weil die beim Campen im Winter trotz Stricksocken am meisten leiden.

Wir freuen uns während den Fahrten immer über warme Toiletten in Biblikotheken oder Infocentern, da lässt es sich doch angenehmer drauf gehen da alle öffentlichen Toiletten und Plumsklos ziemlich frisch am Hintern sind. 
Da ist auch allgemein das Problem mit der Körperpflege. Zähne werden mit eisig kaltem Wasser geputzt, das ist noch erträglich aber duschen sollte man unter einer warmen Dusche. Dazu gehen wir manchmal auf einen bezahlten Campingplatz, außer es ist schönes Wetter und wir können in einen See springen, was aber nicht wirklich duschen ist. 
Im Sommer ist das wieder kein Problem da gibt es Außenduschen, zwar kalte, aber das macht einem im Sommer nichts aus, im tiefen Winter allerdings schon.

Lunch essen wir meistens bei Wanderungen oder an schönen Aussichtspunkten. Da gibt es Brot oder Brötchen mit Salami und Käse und wir kochen uns immer einmal am Tag unsere Thermoskanne voll mit Tee, dass wir etwas warmes zu trinken haben. 
Beim Thema Essensaufbewahrung ist der Winter jedoch auf unserer Seite, Salami und Käse halten sich bei den Temperaturen auch ohne Kühlschrank super. Tagsüber wärmt sich der Kofferraum kaum auf und Nachts ist es kälter als im Kühlschrank. Das trifft auch für unsere Milch morgens zu. Mit H-Milch haben wir noch keine Probleme gehabt und Gemüse hält sich auch prima frisch.

Wir wissen zu 90% vor der Mittagszeit schon wo wir nachts schlafen. Denn zu viel Zeit bleibt uns nicht. Gegen 17 Uhr fängt der Sonnenuntergang an und es ist Astrid immer lieber wenn wir an einem Campingplatz sind bevor es zu dunkel wird. 
Allerdings kam das die Tage auch schon vor, dann ist es auch kein Problem im Auto zu kochen, welches sich nebenbei sogar etwas aufgewärmt. Dafür bauen wir das Auto aber nie um, wie es eigentlich vorgesehen ist. Wir sind einfach zu faul. Wir legen unseren Campingtisch zwischen uns, auf den kommt der Kocher und wir sitzen im Schneidersitz davor. 
Ansonsten versuchen wir im Hellen oder bei Dämmerung draußen zu kochen. Das ist doch bequemer und man hat mehr Platz sich auszubreiten und wir können auf den Campingstühlen aufrecht am Tisch sitzen. Beim Kochen und Essen ist es von der Temperatur her noch angenehm, aber danach, wenn es schon eine Zeit lang dunkel ist, wird es auch in unseren vielen Pullis und Jacken ziemlich schnell kalt, daher geht es kurz nach dem Essen ins Auto, in langer Unterhose und langem T-Shirt in die Schlafsäcke und unter unsere Kuscheldecke.
An zu schlechten Wettertagen, wenn es den ganzen Tag nichts anderes macht als regnen, vertreiben wir uns die Zeit in der Bibliothek oder gehen kaum aus dem Auto, spielen Spiele und planen unsere Reise. Solche Tage hatten wir bisher auch, doch oft war das Wetter gut genug, dass man doch etwas anschauen konnte und durch Städte bummeln kann man bei jedem Wetter.


Kommentare

  1. Danke schön. Wir sitzen grad auch im Wowa, aber mit viel Platz und im Warmen und ich wollte nicht tauschen. Bin halt doch ein Weichei.

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