Amed

 
Bilder hochzuladen dauert hier sehr lange deshalb werden wir das wohl im nächsten Hotel machen. Das eine Bild hat jetzt ne gute halbe Stunde gedauert. Viel Spaß beim Lesen.

Die letzten Tage haben wir in Amed verbracht. Amed ist ein kleines Grüppchen von Küstendörfern, die etwas abseits der Touristenmengen liegt und sich fast ausschließlich von Fischerei ernährt.
Die ersten drei Tage haben wir uns hier damit beschäftigt an verschiedenen Orten zu schnorcheln, da wir allerdings keine unterwassertaugliche Kamera besitzen gibt es dazu keine Bilder.

Die erste Schnorchelsehenswürdigkeit war ein gesunkenes US-Schiff alias Wrack, das vielen verschiedenen Fischen ein Zuhause bietet. Der erste Eindruck im Wasser war natürlich "wow, viele bunte Fische, Seesterne und Krebse". Wenn man unsere Schnorchelerfahrung von Neuseeland zu Bali vergleichen müsste könnte man sagen Goldfischglas gegen Findet Nemo. Allerdings ist das hier Findet Nemo mit sehr viel Müll, denn das war der direkte zweite Eindruck. Und zwar schwimmt hier nicht ab und zu eine Plastiktüte herum, sondern die Wasseroberfläche ist teilweise bedeckt mit allem was nicht ins Meer gehört. Bei der ersten Schnorchelrunde habe ich noch sehr motiviert Tüten eingesammelt und mir in die Badehose gesteckt, schnell aber bemerkt, dass das keinen Sinn hat. Das Schnorcheln über so einem Schiff ist trotzdem sehr aufregend, etwas unheimlich, aber einfach großartig. Die US-Liberty ist voll bewachsen mit Korallen und wenn man es nicht wüsste würde man nichtmal erkennen, dass es mal ein Schiff war. Das sollte bei unserem nächsten Punkt anders sein. Nur drei Meter vom Ufer entfernt konnten wir über einem sehr gut erhaltenen japanischem Wrack schnorcheln. Auch hier gab es massenhaft Müll, der den Ausflug etwas trübte. Hier fanden wir es dennoch noch schöner als beim anderen Wrack. Als letztes schnorchelten wir über einem Unterwassertempel. (der aber kein echter Tempel ist) Das war am wenigsten beeindruckend weil das einfach ein Tempelsteinding unter Wasser war. Wir sind dann einfach den Strand entlang geschnorchelt und Astrid hatte ein tolles Erlebnis mit einem Fischschwarm, der sich sehr für sie interessierte.

Gestern sind wir dann noch zu den zwei Tempeln gefahren, die man hier unbedingt sehen muss. Zuerst zu einem Tempel mit einem Instagram-Spot, dem berühmten Himmelstor. Der Tempel an sich war ganz schön anzusehen. Allerdings finde ich ganz schrecklich was hier aus den Tempeln gemacht wird denn mit Glauben hat das für mich nicht viel zu tun. Man muss generell Eintritt zahlen, wenn nicht sogar mehrmals. Rund um den Eingang versuchen einem dann Leute Sonnenbrillen, Armbänder und ähnlichen Billigmüll anzudrehen, und auf dem ganzen Weg zum Tempel muss man dann permanent an Straßenläden vorbeilaufen, die alle versuchen dir eine Kokosnuss zu verkaufen. Bei diesem Tempel musste man sich dann, falls man dieses Instagram-Foto braucht, an eine Schlange anstehen wie für eine Achterbahn im Europapark um dann husch husch vor diesem Tor fotografiert zu werden. Wir standen auch in dieser Reihe. Zum Glück bemerkte meine bessere Hälfte aber schnell, dass wir dieses Foto doch nicht brauchen. Mich hat das Anstehen in der Reihe etwas traurig gemacht. Zum einen zusehen zu müssen was Leute alles tun um ihr Onlineprofil nach dem perfekten Leben aussehen lassen zu müssen, zum anderen die andere Hälfte zu beobachten, die herabwertend jeden anderen Menschen in der Reihe mustern und, vermutlich, vergleicht inwiefern die anderen schlechter ist als man selbst, die Diskussionen um uns herum über die Posen der gerade im Spotlight Stehenden war echt nicht auszuhalten. Astrid hat es dann geschafft ein Bild des Tores ohne Menschen zu machen, war zufrieden damit und wir konnten gehen.

Beim nächsten Tempel war es ähnlich. Ein wunderschöner Wasserpark. Kurz nach dem Eingang findet man direkt den berühmten Spot, ein "Teich" den man über einen Pfad aus Steinen überqueren kann, Schritt für Schritt, denn auf jedem zweiten Stein sitzt oder steht ein Mensch und posiert für Bilder. Wir entschieden uns wieder einmal dagegen aber genossen es sehr durch den großen Garten zu gehen, der komischerweise fast Menschenleer war.

Auf der Fahrt passierten wir übrigens ein paar schöne Ausblicke, wie ihr hier sehen könnt.

Beim Abendessen wurde Astrid dann von einem jungen Mann angesprochen, der uns zum Fischen am nächsten Morgen einlud. Da wir Zeit hatten, entschieden uns diesen bezahlten Ausflug mit ihm zu machen, denn was wäre denn ein Aufenthalt in einem Fischerörtchen ohne fischen zu gehen?!

Heute Morgen um 5 Uhr klingelte der Wecker und kurz darauf trafen wir uns mit dem jungen Fischer und seinem Vater bei ihrem Boot. Etwa eine halbe Stunde fuhren wir im Dunkeln aufs Meer. Auf der einen Seite begann langsam die Sonne aufzugehen, welche wiederum den großen Vulkan hinter uns beleuchtete, der diesen Morgen sogar wolkenfrei war. Hinter dem Boot zogen wir eine Angelschnur her, an der 150 Haken hingen. Nach einer Weile holten wir die Schnur das erste Mal ein und hatten unseren ersten Fang gemacht. Fünf Makrelen. Das hatte ich mir etwas anders vorgestellt... Ich sagte: "I want to catch BIG fish", und lächelte meinen Fischerfreund an, welcher mir dann direkt erklärte, dass die Makrelen ja auch nur der Köder sind, mit denen wir die dicken Dinger fangen wollen. Allerdings schafften wir es weder mehr Markelen zu fangen, noch einen einzigen dicken Fisch. Das ist wohl das harte Leben eines Fischers. Trotzdem war dieser Trip ein super Erlebnis. Heute Abend bekommen wir trotz unseres Misserfolges einen Fisch zu essen, den unser Freund von einem erfolgreicheren Fischer kaufen wird und seine Mutter original balinesisch zubereiten wird. Wir sind sehr gespannt.

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