Nusa Penida

Von Amed gings per Taxi nach Padangbai von wo aus wir mit einem Speedboat nach Nusa Penida fahren wollten. Schon allein der Weg auf das Boot war ein Abenteuer denn um an Bord zu kommen musste man auf eine Plattform kommen die allerdings noch im Meer schwamm. Die Plattform wurde dann per Hand mit Seilen an den Strand gezogen wo wir dann schnell (hier waren großen Wellen) über eine klapprige Brücke drauf gehen mussten. Dann endlich saßen wir im Boot, hatten aber keine Ahnung wie lang die Fahrt ging. Das war aber nicht schlimm, wir warteten einfach ab.

Eine halbe Stunde später kamen wir dann auch, schneller als erwartet, in Nusa an. Der erste Anblick gefiel uns schon ein wenig besser als Bali, denn wir legten an einem Steg über blauem Wasser und hellem Sandstrand an. Direkt am Hafen mieteten wir uns einen Roller und fuhren direkt zu unserer ersten Unterkunft. Die erste Nacht hatten wir nämlich in einem Baumhaus gebucht welches mit bestem Ausblick hoch über einem Strand liegen sollte. Wir fanden diesen Ort auch sehr schnell, oder besser gesagt die "Rezeption", denn um zum Baumhaus zu kommen mussten wir noch 260 steile Stufen herabsteigen. (Wir waren sehr froh, dass wir einen großen Rucksack auf Bali gelassen haben) Das Baumhaus war auf den ersten Blick auch sehr schön. Wenn ihr die Bilder sehen könntet würdet ihr uns auch Recht geben. Die Ausstattung war nett gesagt simpel, darauf waren wir aber eingestellt, denn in dem kleinen Raum gab es ein Bett und einen Ventilator. Das Klo war 50 Meter zu Fuß entfernt. Schnell merkten wir aber den Nachteil einer so "besonderen" Unterkunft in perfekter Lage...
Der Ort an dem das Baumhaus steht ist nämlich für Touristen zugänglich, wo jeder Einzelne (und es sind viele) ein Bild auf der Treppe unseres privat gemieteten Baumhauses machen muss. Bei jedem einzelnen Model auf unseren Stufen wackelte das ganze Baumhaus, verständlich, da es auf einem Baum ist, und wenn wir die Leute darum baten bitte von unserer gemieteten Unterkunft runterzubleiben schauten sie uns nur mit großen Augen an oder waren sogar empört. Schnell gaben wir auf mussten akzeptieren, wie ignorant Leute vorgehen um ihr Foto zu bekommen. Weshalb Leute ein Foto mit einem Hotelzimmer machen in dem sie nicht einmal wohnen haben wir uns übrigens die ganze Zeit gefragt. Da wären wir mal wieder bei den Fotos die einen oder den Urlaub ganz anders dastehen lassen als er in Wirklichkeit ist.

Am nächsten Morgen genossen wir dann, auch schon in Gesellschaft von einigen anderen Menschen den Sonnenaufgang, welcher aber etwas enttäuschend war. Danach stand unser Haus fast zwei Stunden still weil die Touristenmassen erst ab ungefähr 9 Uhr kamen. Ab dann war es nicht mehr auszuhalten. Unser Haus wackelte sodass wir fast Seekrank wurden und die Leute kamen sogar bis auf unsere Wohnplattform hoch. Bald verließen wir das Hüttchen, froh, dass wir nur eine Nacht gebucht hatten, denn für einen Nacht ist es schon okay dort zu schlafen, so war es auch gedacht.
Unser Gepäck konnten wir glücklicherweise an der Rezeption lassen, denn in der nächsten Unterkunft konnten wir erst 4 Stunden später einchecken. Diese Zeit nutzen wir aus um zwei nahe gelegene Strände unsicher zu machen. Zuerst kletterten wir viele Stufen zum Atuh Beach runter, einem Strand. Umgehauen hat das mich nicht. Ein Stück draußen im Meer war ein natürliches Steintor aber das war es auch schon. Der nächste Strand allerdings, Diamond Beach, war da viel aufregender. Die Stufen hinab waren sehr steil. Auf dem Weg runter konnten wir schon die Felsen im Wasser sehen, die wie Diamanten geformt sind. Als wir verschwitzt unten ankamen hüpften wir direkt ins Wasser, was allerdings nicht ganz ungefährlich war. Riesige Wellen können zwar Spaß machen, sind aber ebenso gefährlich. Ich hatte eine Weile meinen Spaß, musste dann allerdings ziemlich kämpfen um wieder an Land zu kommen. Ist aber alles gut gegangen. Von diesem Strand aus konnten wir übrigens auch wieder unser Baumhaus sehen.

Dann holten wir unser Gepäck und fuhren zur nächsten Unterkunft. Mit Meerblick hatten wir hier Bungalow Nummer 3 von 5, direkt davor einen Pool.
Von hier aus haben wir in den letzten Tagen dann einige Ausflüge unternommen.

Zuerst sind wir auf die andere Seite der Insel gefahren, dafür brauchen wir eine gute Stunde, um das Angels Billabong und den Broken Beach zu sehen. Auf einem Rundgang kamen wir zuerst beim Billabong vorbei. Das ist ein malerisches Naturbecken direkt am Meer.
Kurz danach erreichten wir auch den Broken Beach. Einen riesßigen Naturpool in den durch ein natürliches Tor zum Meer Wasser fließt. Um diesen Pool liefen wir einmal herum und konnten im Meer sogar ein Rudel Delfine schwimmen sehen. Beide Orte eignen sich allerdings nicht zum schwimmen.

Danach fuhren wir direkt zum Kelingking Beach. Das ist DER ORT in Nusa Penida. Das Bild von hier sieht man überall sobald nur von Nusa Penida die Rede ist. Sozusagen der Milford Sound von Bali und dementsprechend trifft man dort auf noch mehr Menschen als bei den Orten davor. Von hoch oben sieht man eine hellen Sandstrand mit türkisblauem Wasser und das alles umringt von hohen Klippen. Besser kann ich das nicht beschreiben. 90% Der Besucher machen auch nur dieses eine Bild und hasten weiter auf ihrer Jagd auf perfekte Schnappschüssen. Die restlichen 10% erleben ein Abenteuer und klettern zu dem Strand hinab. Der Abstieg wird als Mix von Wahnsinn und Lebensmüde beschrieben. Gut ausgerüstet stapften wir also in Flip-Flops los und waren nach den ersten 100 "ganz normalen" Treppenstufen runter schon nassgeschwitzt. Dann begann der wahre Abstieg, 1,5 Kilometer über kaum so nennbare Stufen, an Seilen herab und "Leitern" hinunter. Das war echt ein klasse Weg. Nach wahrscheinlich einer guten halben Stunde waren wir dann endlich unten. In diesem Fall war unserer Meinung nach der Weg wieder das Ziel, denn der Strand sieht von oben wirklich schöner aus als von unten. Auch hier waren wieder riesige Wellen, was aber auch wieder niemanden vom Baden abhielt. Riesige Wellen heißt übrigens Knöcheltief im Wasser stehen und von der kommenden Welle umgeworfen werden. Nachdem Astrid von einer Welle umgeworfen und an den Strand gemurmelt wurde war für sie der Badespaß vorbei, ich machte noch kurz weiter. Währenddessen wurde der Himmel hinter uns aber immer dunkler weshalb wir uns so schnell wie möglich an den Aufstieg machten. Zwar ohne Regen, trotzdem pitschenass kamen wir oben an und machten uns auf den Heimweg.

In der Nacht wurden wir dann im Bett von einer tropfenden Zimmerdecke geweckt, dazu aber später mehr.

Den nächsten Ausflug machten wir zu dem Goa Giri Putri Tempel. Einen Tempel in einer Höhle wollten wir uns trotz unserer eher schlechten Tempelerfahrungen nicht entgehen lassen. Am Eingang wurde uns mal wieder von, ich weiß echt nicht was die da machen, rumhängenden Hindus ein Eintrittsgeld abgezockt, dann durften wir durch ein Loch im Boden in die Höhle. Drinnen konnte man vor lauter Rauch kaum die eigene Hand vor dem Gesicht sehen. Wir liefen schwer nach Luft keuchend an einer Gruppe betender Hindus vorbei und kamen an einem Altar vorbei wo sich riesige Kakerlaken über die Gaben an die Götter freuten. Bald darauf fanden wir einen Ausgang am anderen Ende der Höhle und beschlossen auf dem Weg zurück zum Roller dass wir wohl keine Tempel mehr in Bali sehen müssen.

Als wir wieder am Bungalow ankamen erklärte uns unsere Gastgeberin, dass es beim Mittagsschauer nicht ins Zimmer geregnet habe, das Leck also repariert sei. Zwei Tage später bemerkten sie allerdings bei stärkerem Regen, dass es doch reinregnete und als wir gestern heimkamen zogen wir in Zimmer 4 um. Als alles Gepäck im Zimmer war und ich mich ins Bett legte war dieses aber auch nass und kurz darauf durften wir in Zimmer 1 umziehen, welches nun hoffentlich noch zwei Nächte dicht hält.

Gestern sind wir nochmal ein Stückchen gefahren und waren am für uns besten Ort unseres bisherigen Bali Aufenthaltes. Wenn man es nämlich schafft einen steilen Pfad herunterzufahren, was nur für Rollerprofis empfohlen ist, und dann durch einen magischen Wald geht kommt man an zwei Frischwasserpools und einer Höhle vorbei und danach an einem Strand, der so schlecht für Touristen erreichbar ist dass dort kaum welche sind. Theoretisch. Bis wir erstmal den Pfad fanden hatten wir uns schon zweimal verfahren. Bis wir dann das Stückchen Pfad heruntergefahren sind hat sich Astrid schon zweimal fast in die Hose gemacht denn es war wirklich steil, zweimal musste sie sogar absteigen. Der Ort, den wir dann erreichten war wie oben beschrieben... Fast keine Menschen, eine Höhle mit vielen, vielen gestapelten Steintürmchen (ich habe auch einen gebaut), ein Frischwasserpool wo wir uns abkühlen konnten und zwar in Ruhe und ein Strand wo selbst ich zum Muschelsammler wurde und wir kleinen Muschelkrabbendingern beim rumlaufen zuschauen konnten. Bei wieder einmal starkem Regen ging dann die Rollertour zurück, unsere Ponchos machen immer noch einen guten Job

Heute gehen wir noch an die Crystal Bay schnorcheln und morgen fahren wir schon wieder für eine Nacht nach Bali. Sobald wir irgendwann wieder nützliches Internet haben werde ich auch versuchen die Bilder hinzuzufügen, momentan funktioniert das einfach nicht.

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