So reisen wir...

Am Anfang dieses Eintrags muss ich erstmal ein wenig zu unserer Reiseplanung erläutern. Bevor wir eine neue Gegend bereisen verbringt Astrid erstmal eine lange Zeit mit unserem lonely Planet und hat somit schon einen groben Überblick was auf uns zukommt. Die detaillierten Punkte, die dann in den exakten Wochenplan aufgenommen werden finden wir aber meist in unseren Reiseapps. Auf Astrids Handy ist CamperMate, einer Recht seriöse App in der man sehr geordnet viele offizielle Punkte findet. (Freecamps, kostenlose Wasserhähne, Mülleimer, kostenlose Duschen sowie Sehenswürdigkeiten) Die App auf meinem Handy, WikiCamps ist eher die GrauzonenApp, neben den offiziellen Freecamps, die Astrid auch hat habe ich auch Orte an denen zum Beispiel kein Campingverbotsschild steht. Das zählt dann als Freecamp. In die App kann nämlich jeder seinen Beitrag hinzufügen und somit findet man mehr "versteckte" Orte. Normalerweise haben alle Orte (Auch Wasserhähne) mehrere Kommentare anhand welcher man sich meist ein gutes Bild machen kann ob man da hin sollte.

In unsere momentane Reiseroute hat sich somit ein Punkt namens "Waterfall-Swimming" eingeschlichen. Dieser Ort hatte keine Kommentare oder angehängte Bilder, wir wussten von keinem Wasserfall, aber Wetter und Laune haben uns motiviert einen Versuch zu starten.
Nach 20 Minuten auf einer Schotterstraße haben wir langsam übers Umdrehen nachgedacht, der Fluss neben der Straße hat aber noch einen Funken Hoffnung am Leben gehalten. Es ging dann weiter und weiter, und plötzlich waren wir am Ende der Straße an einem bezahlten Campingplatz. (von dem keine unserer Apps wusste)
Von dort sind dann ein paar Walks gestartet (20min bis 3 Stunden), und auf dem Schild konnten wir auch etwas von namenlosen Wasserfällen erkennen, die nur ein paar Meter weg waren. Also packten wir unsere Schwimmsachen ein und liefen 5 Minuten bis wir zum ersten Wasserfall kamen. Der Wasserfall war klein, der Pool hatte eine gute Schwimmgröße, lag allerdings im Schatten und sah nicht einladend sauber aus. Doof.
Da wir aber zwei Wasserfälle auf der Wanderkarte gesehen haben kletterten wir ein wenig durchs Gestrüpp und fanden einen wundervollen Doppelwasserfall mit zwei Becken, eines zum Bahnen schwimmen, das Andere eher eine Badewanne.


Munter planschten wir los, an einem Platz fernab der Touristenstraße, machten Bilder, lagen im kühlen Wasser und genossen den Ort.



Danach fuhren wir ein Stück und machten am nächsten Ort, Tairua, noch einen steilen Spaziergang auf den Paku Hill. Der Ausblick von dort sieht bei Ebbe aus wie die Whit Sundays. Das ist irgendein schöner Ort in Australien, der so aussieht wie die Sicht von dort oben.



Gestern hatten wir dann einen Highlight Tag geplant. Um 4:30 klingelte der Wecker. Sonnenaufgang an unserem Zielort war um 6:07. Halbe Stunde Fahrt, Dreiviertelstunde wandern, 15 Minuten Puffer, der Plan war perfekt. Nur doof, dass die Wanderung von unserem Startpunkt Eineinviertelstunden ging. (So ist das halt mit den Apps) Den Sonnenaufgang schauten wir von einer Aussichtsplattform auf halbem Weg an, der war aber eh nicht so schön, und dann liefen wir die letzte halbe Stunden bis wir bei Cathedral Cove waren, der erste Punkt des Tages. Unser Plan, den Massen von Touris zu entgehen hat halbwegs gut geklappt, so früh morgens waren immerhin nur um die 20 Menschen da. Trotzdem sind es genug Menschen, dass ein Idiot es immer schafft im Bild zu stehen oder spontan noch reinzulaufen. (Ist aber bei einem Tunnel am Strand auch nicht so schwer...)




Der Ort wurde durch die Narnia Trilogie sehr bekannt, laut Astrid am Anfang des dritten Teils, und hat uns ehrlich gesagt ein wenig enttäuscht.



Der Zweite Punkt an diesem Tag war der Hot Water Beach, ein Strand an dem man ab kommender Ebbe seine eigenen Pools buddeln kann, in die dann aus dem Boden heißes Wasser läuft. Wir waren Top vorbereitet, wussten dass die Ebbe um 14 Uhr ist und wir am besten zwei Stunden vor Ebbe dort sind. Außerdem hatten wir uns vor ein paar Tagen einen Spaten für 10$ gekauft, anstatt uns einen für 10-15$ zu leihen.
Die Buddelstelle ist nicht schwer zu finden, viele uninformierte Leute buddeln schon zu früh und machen sich das Leben unnötig schwer.


Nach ein paar Bodenproben und Fuß in Sand stecken hatten wir einen Ort gefunden an den das Wasser die passende Temparatur hatte, und ich fing glücklich an zu buddeln. (Perfekter Ort für Pärchen, Frau liegt im warmen Wasser, Mann kann im Sand buddeln)
In kurzer Zeit hatte ich ein riesiges Loch gebuddelt und ein Kreislauf aus entspannen und erneut buddeln pendelte sich ein.




Wir verbrachten am Strand die nächsten vier Stunden, bis uns die Flut (und das war das spannendsten) langsam aber unaufhaltsam immer näher kam und letzten Endes die Mauer überwand. Ein weiterer Ort, der Astrid von Ohr zu Ohr fröhlich grinsen ließ.

Kommentare

  1. Besonders lustig finde ich die Vorstellung, wie uniformierte Menschen Löcher in den Sand buddeln. :-)
    Hab Euch lieb!

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  2. Wie ein Buchstabe alles verändern kann :)

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